Es ist schon zur Tradition geworden, dass es einige Sulzbacher Albvereinler einmal im Jahr hinauf in höhere alpine Regionen zieht. Für 11 Bergfreunde (5 Frauen und 6 Männer) stand heuer ein Teilstück des Stubaier Höhenwegs auf deren Programm.
Judith Weiss, eine Teilnehmerin der Gruppe, berichtet:
Am ersten Tag ging’s von Fulpmes mit der Kreuzjochbahn zur Bergstation auf 2130 m. Von da wanderten wir zur Starkenburger Hütte (2229 m). Wer wollte, konnte einen Umweg über den Hohen Burgstall machen (2611 m). Vom Gipfel hatten wir eine herrliche Sicht.
Am zweiten Tag wurden wir morgens von zwei Mountainbikern überholt. Doch wir holten sie wieder ein: Einem der beiden war das Fahrrad weg- und den Abhang hinabgerutscht, so tief, dass es nicht mehr zu sehen war. Er stieg den sehr steilen Wiesenabhang hinunter, um es zu suchen. Sein Partner wartete oben am Weg. Uns erschien das Verhalten leichtsinnig und es beschäftigte uns noch einige Zeit. Wir setzten unseren Weg fort, der wunderschön entlang der Höhenlinien verlief. So konnte jeder sein Lieblingstempo gehen und obwohl manchmal große Abstände zwischen uns waren, verloren wir uns nicht aus den Augen. Der Weg war weit, trotzdem blieb noch Zeit für einen Abstecher auf den Gamskogel (2665 m), eine ausgedehnte Mittagspause, in der wir viele Gleitschirmflieger beobachten konnten und eine Kaffeepause auf der Seduker Hochalm (2256 m). Unser Ziel an diesem Tag war die Franz-Senn-Hütte (2147 m). Wer immer noch nicht genug hatte, konnte noch einen kleinen Spaziergang zum Höllenrachen unternehmen. Hier hat sich der Alpeiner Bach seinen Weg durch den Fels gegraben. Durch die Schlucht mit ihren vielen Strudellöchern führt ein Klettersteig, einmal sogar unter dem Fels direkt über dem tosenden Wasser entlang.
Am dritten Tag ging es gemütlich über’s Schrimmennieder (2706 m) zur Neuen Regensburger Hütte (2287 m). Auch hier boten sich uns wieder etliche Möglichkeiten an, den Tag auszufüllen: Einen Aufstieg zum Basslerjoch (2830m) oder zur Östlichen Knotenspitze (3101m), ein längerer Spaziergang durch’s Hohe Moos zum Falbesoner See oder ein Bad im kleinen See direkt bei der Hütte. Aber es gab auch ein Ereignis, das uns nachdenklich machte: In der Nähe war ein Gleitschirmflieger verunglückt. Er wurde von einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
Der letzte Tag war anstrengend: Zum Grawagrubennieder (2880m) ging es steil hinauf mit einigen Kletterpassagen. Von dort oben hatten wir eine spektakuläre Sicht auf den Grawawand- und den Hochmoosferner. Wolken zogen auf und es wurde merklich kühler.
Aber das Wetter hielt, die Sonne setzte sich durch, es wurde sogar nochmals richtig heiß, so dass wir uns eine ausgedehnte Mittagspause gönnen konnten. So bewältigten wir gut den weiten Weg zur Dresdner Hütte (2308 m), der uns abwechslungsreich durch Steinfelder, an gurgelnden Bächen und einem idyllischen See vorbei und über das Egesenjöchl (2506 m) führte. Von der Dresdner Hütte fuhren wir mit der Gondelbahn runter nach Mutterberg. Eine kleine Gruppe von uns war von der Regensburger Hütte direkt abgestiegen, gemütlich durch Heidekraut und Blumenwiesen. In Krößbach trafen wir uns wieder und fuhren gemeinsam heim.
Fazit: Traumhaftes Wetter, herrliche Gipfelausblicke, wunderschöne Bergpfade, die man je nach persönlicher Konstitution erweitern oder verkürzen konnte und eine tolle Gruppe – Walter Rau, der alles wunderbar organisierte, hat uns an diesen Tagen glücklich gemacht.