Am 31.07.2015 trafen sich einige Mitglieder und Freunde des Sulzbacher Albvereins ( 6 Männer/1 Frau) um 6:00 Uhr in Murrhardt am Lidl-Parkplatz und machten uns mit 2 Pkw`s auf den Weg nach Vent im Ötztal.
Ziel war die Besteigung des Similauns via Martin-Busch-Hütte und Similaunhütte.
Nach einer problemlosen Anfahrt waren wir gegen 11:30 Uhr in Vent und besorgten uns noch das fehlende Equipment für die Gletscherbegehung.
Um 12:00 Uhr machten wir uns bei herrlichem Wetter auf den Weg zur Martin-Busch-Hütte.Ausgehend mit der Überquerung der Venter Ache, einen steilen Wiesenweg hoch und dann meist leicht ansteigend einen Versorgungsweg zur Hütte folgend an einer aus Steinen errichteten Schäferhütte vorbei und immer wieder mit Blick auf den Similaun erreichten wir nach gut 2 Std. die Martin-Busch-Hütte. Auf der sonnigen Terrasse gönnten wir uns eine Rast und es kostete etwas Überwindung, die Rucksäcke zu schultern und aufzubrechen in Richtung Similaunhütte. Nach einer halben Stunde kamen wir an eine Weggabelung ( Similaunhütte/ Ötzi Fundstelle), wo wir uns nach kurzer Beratung entschieden, die „Schleife“ über die Ötzi Fundstelle einzubauen und danach zur Similaunhütte „abzusteigen“. Der Aufstieg bei immer noch Traumwetter stellte sich dann doch als ziemlich anstrengend heraus und alle waren froh, als wir gegen 17:00 Uhr auf dem Tisenjoch (3210m) am Ötzi Denkmal ankamen. Das Wetter hatte sich inzwischen etwas verschlechtert, manche Gipfel waren wolkenverhangen, der Vernagtstausee im Schnalstal schien jedoch noch zum Greifen nahe, so dass wir uns nach einer kurzen Pause aufmachten, über einen felsigen Kamm zur Similaun-Hütte „abzusteigen“. Erschöpft, aber zufrieden erreichten wir nach 1 Stunde das Tagesziel und ließen den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.
Am nächsten Morgen trafen wir uns um 7:00 Uhr bei wolkenverhangenem Himmel zum Frühstück und nachdem unser Guide Walter die Wetterprognose eingeholt hatte, (bis Nachmittag einigermaßen stabil), entschieden wir, um 8:00 Uhr aufzubrechen. Von der Hütte ging es ein kurzes Stück auf Blockwerk südwärts bis zum Beginn der Gletscherzunge am Niederjochferner, wo wir die Steigeisen anlegten und uns mit Seil am Gurtzeug sicherten. Anfangs eher flach, dann steiler werdend arbeiteten wir uns nach oben, wobei sich die Höhe und der teilweise sulzige Untergrund als kräftezehrend erwies.
Bei leider schlechter werdendem Wetter kamen wir unterhalb des Gipfels auf ein weiteres Stück Blockwerk, was mit Steigeisen gewöhnungsbedürftig ist, danach ein kurzes Stück auf dem Firngrat und „schon“ tauchte aus dem Nebel das Gipfelkreuz des Similauns auf 3606m vor uns auf. Wenn uns der Schneegraupel, heftiger Wind, Wolken und Nebel nicht die Sicht genommen hätte, wäre der Aufenthalt länger ausgefallen und es wären noch einige Sätze zum (nicht vorhandenen) Panorama drin gewesen (c’est la vie). So entschieden wir uns zum raschen Abstieg auf der gleichen Route und nach einer guten Stunde erreichten wir problemlos die Similaun-Hütte.
Da es bis Vent noch 1100m bergab ging, machten wir uns direkt auf den Weg und erreichten nach 1,5 Stunden die Martin-Busch-Hütte, wo alle die Speckknödelsuppe genossen und anschließend die Restetappe bis Vent angingen. Gegen 17:00 Uhr hatten wir die an diesem Tag 600m bergauf und 1700m bergab bewältigt und machten uns sodann auf den Heimweg. Nach erstaunlich kurzen 4 Stunden war Murrhardt erreicht und alle waren unisono der Meinung, dass man in einer homogenen Truppe 2 tolle Tage erleben durfte.
Dank an Walter Rau für die Organisation und an die Fahrer Winfried Müller/ Walter Rau!
Bericht: Rainer Schmidgall


